Kudy k nám
MeetFactory, o. p. s.
Ke Sklárně 3213/15
150 00 Praha 5
GPS souřadnice:
50.053653
14.408441
Otevírací doba:
13:00 do 20:00 + dle večerního programu
KT / Amplified by the Stillness_DE
Text der Kuratoren / Galerie MeetFactory
Amplified by the Stillness
Es ist mir eine Freude, dass die Galerie MeetFactory erstmals das Gruppenwerk des Kollektivs „Das Numen“, individuelle Arbeiten der einzelnen Mitglieder Andreas Greiner, Felix Kiessling, Julian Charrière und Markus Hoffmann sowie des Künstlerduos A/A (einer Zusammenarbeit von Greiner mit Armin Keplinger) in Tschechien ausstellt.
Diese Freude ist umso größer, weil es nicht einfach ist, die Künstler gemeinsam an einem Ort anzutreffen. Während dieser Text entsteht, bereitet eines der Mitglieder des Kollektivs sein neues Projekt in den Eisebenen Grönlands vor, der nächste plant einen Ausflug in eine kürzlich geschlossenen Uranmine in Südböhmen, der dritte ist gerade aus Neuseeland zurückgekehrt, wo er einen Teil einer Metallstange in den Boden eingelassen hat, um anschließend die zweite Hälfte in Spanien genau am anderen Ende der Erdkugel in die Erde zu treiben und so symbolisch die Welt aufzuspießen, während seine Kollegen in ihren Atelierlaboratorien in Berlin an Algorithmen und Forschungen zur Künstlichen Intelligenz als Ausgangspunkt für neue Werke arbeiten.
Die Versammlung der Künstler an einem Ort erinnert dann etwas an das Funktionsprinzip des Gruppenwerks „Das Numen Meatus“, das die gesamte Ausstellung dominiert. Mithilfe von online verfügbaren Daten aus Wetterstationen, Algorithmen, einer Strömungsmaschine und dem damit generierten Ton von Orgelpfeifen werden die aktuellen Wetterbedingungen von verschiedenen Orten der Welt in einen abgedunkelten Saal der Galerie übertragen. Die Galerie wird im metaphorischen Sinne ein temporärer Zeuge des Zustands unseres Planeten.
Die erwähnten Künstler nutzen die Erdkugel als Material für ihre Kunst. Um es noch genauer zu sagen – wie Das Numen in ihrem Portfolio aufführen, ist die Erde ein grundlegendes Glied des künstlerischen Prozesses: „Aus der Natur kommende Phänomene sehen wir als Co-Autoren. Ein solches Verhältnis birgt Gleichberechtigung und Achtung, aber auch Abhängigkeiten und die Notwendigkeit nachhaltig zu handeln. (...)“
Mit einem ausgewogenen Maß an Pragmatismus und Poesie transformieren die Künstler biologische Systeme und chemische Prozesse in ästhetische Objekte. In ihrer sorgfältig konservierten Schönheit steckt jedoch etwas irgendwie Beunruhigendes. Die minimalistische Ästhetik erweckt praktisch die Erwartung eines großen (Ur-)Knalls. In die ruhige Atmosphäre des Ausstellungsraums schleicht sich das Gefühl einer drohenden Gefahr, das nicht so einfach ignoriert werden kann, wenn man die aktuellen Diskussionen über die Veränderungen unseres Planeten unter dem Einfluss menschlichen Handelns verfolgt.
Das Titel der Ausstellung, „Amplified by the Stillness“, verweist so nicht nur auf den Moment, in dem es durch Beruhigung und Meditation zu einer Anregung der Sinne kommt. Er erinnert an die Natur, die vor dem ersten Donnerschlag des heranziehenden Gewitters plötzlich still wird. Aus dieser Perspektive hinterlässt die Betrachtung der schwarzen Antisonne, von mit radioaktiven Teilchen gemalten Bildern, in der Blüte eingefrorenen Pflanzen, künstlichen Steinen und, wenn ich meine Interpretationsfantasie so weit gedeihen lasse, auch der Metallpfeifen, die uns an die Existenz des Winds erinnern, einen bitteren Nachgeschmack.
Eva Riebová
24.11. – 28.1.2018
Vernissage: 24.11.17, 20:00
Aussteller: Das Numen, A/A (Andreas Greiner & Armin Keplinger), Felix Kiessling, Julian Charrière, Markus Hoffmann
Kuratorin: Eva Riebová
Idee: Jaro VargaGalerie MeetFactory
Information:
Libor Galia → PR Manager → +420 732 566 667 → libor.galia@meetfactory.czZ
uzana Kolouchová → PR Specialist → zuzana.kolouchova@meetfactory.cz
KT_Amplified by the Stillness_DE.pdf
Amplified by the Stillness
Es ist mir eine Freude, dass die Galerie MeetFactory erstmals das Gruppenwerk des Kollektivs „Das Numen“, individuelle Arbeiten der einzelnen Mitglieder Andreas Greiner, Felix Kiessling, Julian Charrière und Markus Hoffmann sowie des Künstlerduos A/A (einer Zusammenarbeit von Greiner mit Armin Keplinger) in Tschechien ausstellt.
Diese Freude ist umso größer, weil es nicht einfach ist, die Künstler gemeinsam an einem Ort anzutreffen. Während dieser Text entsteht, bereitet eines der Mitglieder des Kollektivs sein neues Projekt in den Eisebenen Grönlands vor, der nächste plant einen Ausflug in eine kürzlich geschlossenen Uranmine in Südböhmen, der dritte ist gerade aus Neuseeland zurückgekehrt, wo er einen Teil einer Metallstange in den Boden eingelassen hat, um anschließend die zweite Hälfte in Spanien genau am anderen Ende der Erdkugel in die Erde zu treiben und so symbolisch die Welt aufzuspießen, während seine Kollegen in ihren Atelierlaboratorien in Berlin an Algorithmen und Forschungen zur Künstlichen Intelligenz als Ausgangspunkt für neue Werke arbeiten.
Die Versammlung der Künstler an einem Ort erinnert dann etwas an das Funktionsprinzip des Gruppenwerks „Das Numen Meatus“, das die gesamte Ausstellung dominiert. Mithilfe von online verfügbaren Daten aus Wetterstationen, Algorithmen, einer Strömungsmaschine und dem damit generierten Ton von Orgelpfeifen werden die aktuellen Wetterbedingungen von verschiedenen Orten der Welt in einen abgedunkelten Saal der Galerie übertragen. Die Galerie wird im metaphorischen Sinne ein temporärer Zeuge des Zustands unseres Planeten.
Die erwähnten Künstler nutzen die Erdkugel als Material für ihre Kunst. Um es noch genauer zu sagen – wie Das Numen in ihrem Portfolio aufführen, ist die Erde ein grundlegendes Glied des künstlerischen Prozesses: „Aus der Natur kommende Phänomene sehen wir als Co-Autoren. Ein solches Verhältnis birgt Gleichberechtigung und Achtung, aber auch Abhängigkeiten und die Notwendigkeit nachhaltig zu handeln. (...)“
Mit einem ausgewogenen Maß an Pragmatismus und Poesie transformieren die Künstler biologische Systeme und chemische Prozesse in ästhetische Objekte. In ihrer sorgfältig konservierten Schönheit steckt jedoch etwas irgendwie Beunruhigendes. Die minimalistische Ästhetik erweckt praktisch die Erwartung eines großen (Ur-)Knalls. In die ruhige Atmosphäre des Ausstellungsraums schleicht sich das Gefühl einer drohenden Gefahr, das nicht so einfach ignoriert werden kann, wenn man die aktuellen Diskussionen über die Veränderungen unseres Planeten unter dem Einfluss menschlichen Handelns verfolgt.
Das Titel der Ausstellung, „Amplified by the Stillness“, verweist so nicht nur auf den Moment, in dem es durch Beruhigung und Meditation zu einer Anregung der Sinne kommt. Er erinnert an die Natur, die vor dem ersten Donnerschlag des heranziehenden Gewitters plötzlich still wird. Aus dieser Perspektive hinterlässt die Betrachtung der schwarzen Antisonne, von mit radioaktiven Teilchen gemalten Bildern, in der Blüte eingefrorenen Pflanzen, künstlichen Steinen und, wenn ich meine Interpretationsfantasie so weit gedeihen lasse, auch der Metallpfeifen, die uns an die Existenz des Winds erinnern, einen bitteren Nachgeschmack.
Eva Riebová
24.11. – 28.1.2018
Vernissage: 24.11.17, 20:00
Aussteller: Das Numen, A/A (Andreas Greiner & Armin Keplinger), Felix Kiessling, Julian Charrière, Markus Hoffmann
Kuratorin: Eva Riebová
Idee: Jaro VargaGalerie MeetFactory
Information:
Libor Galia → PR Manager → +420 732 566 667 → libor.galia@meetfactory.czZ
uzana Kolouchová → PR Specialist → zuzana.kolouchova@meetfactory.cz
KT_Amplified by the Stillness_DE.pdf
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